Neue Leitstelle für den Norden (sh:z - 26. Januar 2007)
Für den Betrieb des kommunalen Teils der neuen, gemeinsamen Einsatzleitstelle von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg wurden jetzt die Weichen gestellt und ein Zweckverband gegründet.

Mit einer konstituierenden Sitzung wurde gestern in einem Lehrsaal der Landesfeuerwehrschule mit Blick auf das künftige Baugrundstück der Leitstelle die noch leere „Hülle“ des „Leitstellen-Zweckverband Nord“ mit personellem Leben erfüllt. Damit übernimmt der Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg, Bogislav Tessen von Gerlach, den Vorsitz des Verbandes. Seine Vertreter sind der Flensburger Bürgermeister Jochen Barckmann und Nordfrieslands Landrat Olaf Bastian.

„Damit sind wir als Zweckverband nun handlungsfähig“, erklärte von Gerlach nach seiner Wahl, die bis auf seine eigene Enthaltung einstimmig ausfiel. Aufgabe des Gremiums ist es, auf der Ebene von Politik und Verwaltung für eine reibungslose Inbetriebnahme der neuen Leitstelle einzutreten und die Interessen der beteiligten Landkreise und der Stadt Flensburg zu berücksichtigen – zumindest für den Teil, der auf kommunaler Ebene abgewickelt wird. Dies betrifft die Einsatzkoordinierung von Feuerwehr und Rettungsdienst.

Während der Sitzung wurde ebenfalls der Fahrplan für die Einstellung eines Leiters der neuen Leitstelle festgelegt. Die Position soll bundesweit in Fachzeitschriften ausgeschrieben werden. Noch im Mai soll die Entscheidung über die Besetzung des neuen Postens fallen. Spätestens sechs Monate vor dem Start des eigentlichen Leitstellenbetriebes, der für das erste Quartal 2008 anvisiert ist, soll der neue Leiter seine Arbeit aufnehmen.

Was den Zeitplan für die Inbetriebnahme angeht, konnte Carsten Herzog von der Flensburger Berufsfeuerwehr nur Positives berichten. Nach seinen Erkenntnissen sollen der Bau des Gebäudes und die Installation der Technik bis Ende Dezember abgeschlossen sein, so dass spätestens Anfang 2008 mit dem Probebetrieb begonnen werden kann.

Allerdings wird die neue Leitstelle nicht von Anfang an mit der neuen, digitalen Funktechnik starten können. „Dafür muss ersteinmal das Netz geschaffen und alle Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr und den 355 Freiwilligen Feuerwehren im Einzugsgebiet mit neuen Funkgeräten ausgestattet werden – das ist noch ein weiter Weg“, so Herzog. Die Technik sei jedoch so ausgelegt, dass auch ein Parallelbetrieb mit alter und neuer Funktechnik möglich ist. Der Landrat des Kreises Nordfriesland, Olaf Bastian, betonte angesichts der aktuellen Berichterstattung noch einmal, dass die personelle Besetzung der Leitstelle optimal und lange geplant sei – für die Bevölkerung bestünde kein Grund zur Beunruhigung, alle eingehenden Notrufe würden schnell und kompetent abgewickelt.